Mittwoch, 30 August 2017 22:38

Endstation Schoden! Tarforst aus Rheinlandpokal ausgeschieden

geschrieben von

5983815Im Zweitrunden-Spiel des Bitburger Rheinlandpokals unterlag Fußball-Rheinlandligist FSV Trier-Tarforst am späten Mittwochabend auswärts dem klassentieferen Bezirksligisten SG Saartal mit 1:3.

Schoden ist und bleibt kein gutes Pflaster für den FSV Trier-Tarforst. Trotz der Favoritenrolle in der heimischen Wiege – erlebten die Trierer Höhenkicker vor rund 300 Zuschauern beim ''Angstgegner'' aus dem Saartal aber dennoch ein blaues Wunder in Form eines frühen Pokal-Aus. Der Bezirksligist kam gut in die Partie und versetzte den klassenhöheren Club schon früh im Spiel in Schockstarre, als ein direkt verwandelter Freistoß von Andre Paulus den Weg ins Tarforster Tor fand (6.). Spielerisch war die Spielgemeinschaft aus Schoden, Ocken und Irsch auf einem Level mit dem FSV. Von einem Klassenunterschied keine Spur – kämpfte der Tabellendritte der Bezirksliga-West um jeden Ball und brachte den Tarforster Tross oft in Bedrängnis. Glück hatte Schoden aber nach knapp zwanzig Minuten – als ein Schuss von Lukas Herkenroth, der zuvor mustergültig von André Thielen bedient wurde, nur die Latte traf. Seitens der Tarforster zählte man viele Ballverluste. Schoden erwies sich als schwere Kost. Hinten stand man sattelfest und vorne setzte man spitzige Akzente in Richtung FSV-Gehäuse. Mühsam und schwerfällig versuchten die Trierer Höhenkicker nun irgendwie die spielerische Dominanz zu ergattern. Bis dato ohne Erfolg – ganz zur Freude der Hausherren, die nun auch in den Folgeminuten ohne Goalgetter Lukas Kramp mächtig Gas gaben. Kurz vor der Pause versuchte Lukas Herkenroth erneut sein Glück – doch auch dieser Versuch ging haarscharf am Schodener Tor vorbei (40.). Die letzten Minuten der ersten Hälfte gehörten jedoch dem FSV – zumindest chancentechnisch. Denn fast zeitgleich mit dem Pausenpfiff wackelte wieder die Latte des Platzhirschs, nachdem Benedikt Decker mit einem Gewaltschuss seinem Ärger Luft machte (44.).

Nach Wiederanpfiff keimte schließlich Hoffnung auf – als Kapitän Bernhard Heitkötter nach guter Flanke von Benedikt Decker den 1:1-Ausgleich markierte (55.). Jetzt kam Tarforst etwas besser ins Spiel. Das Tor wohl als Idealzündung geltend gemacht – konnte man nun auch auf die Saartal-Kicker den erwünschten Druck ausüben. Die Luft anhalten durfte man aber schließlich wieder nach einer Stunde, als Schiedsrichter Arndt Collmann nach einer Notbremse von FSV-Keeper Yunus Akgül auf Strafstoß entschied. Schwach geschossen und zum Eckball geklärt – wurde Akgül nun kurzerhand vom ''Held'' erneut zum Leidtragenden gekürt, als ein strammer Schuss in den Winkel dank Benedikt Lui die erneute Führung für die SG Saartal bescherte (61.). Kurios – zwischen dem gehaltenen Elfmeter und dem Schodener Führungstor lag gerade einmal nur eine Minute. Für die Trierer Höhenkicker entwickelte sich das Pokal-Derby nun zu einer Achterbahnfahrt der Gefühle. Ein Rauf und Runter – Jubel und Entsetzen und das binnen weniger Minuten. Doch es kam noch dicker für den Rheinlandligist – der mit Abwehr-Hüne Michael Hassani eine Viertelstunde vor Schluss einen wichtigen Abwehr-Pfeiler verloren hat. Der Unparteiische sah eine Notbremse und zeigte Hassani den knallroten Karton. Zehn Tarforster hofften nun auf die Wende – die aber gegen quirlige und leidenschaftlich spielende Schodener nicht gelang. Es folgten Minuten der Verzweiflung. Oft rettete Fortuna vor einem weiteren Tor – wie etwa zehn Minuten vor Ende, als der FSV einen Konterangriff der Hausherren gerade noch so auf der Torlinie klären konnte. Glück hatte man aber auch einen Wimpernschlag später – als der Bezirksligist nur den Pfosten traf (81.). Für die Entscheidung sorgte Schoden schließlich zwei Minuten vor Schluss – wo Christopher Boesem mit dem 1:3 alles klar machte (88.). Ein bitterer Abend mit zwei Bonusminuten obendrauf – endete für den FSV wehmütig mit dem Pokal-Aus.

„Grundsätzlich muss man sagen das sie SG Saartal ein Gegner ist, der uns von der Spielanlage einfach nicht liegt. Wir haben uns zwar versucht darauf einzustellen, doch am Ende zogen wir wieder einmal den Kürzeren. Der Gegner hat heute mit drei schönen Toren seine eigene Stärke einmal untermauert. Was die Schodener uns voraus haben ist, dass sie einfach mal frech und abgezockt aufs Tor schießen und letztendlich auch Erfolg haben. Zudem muss ich aber auch betonen, dass heute unsere etablierten Spieler dieses Pokal-Spiel verloren haben. Wichtige und tragende Säulen haben ihre eigentlich gewohnte Stärke vermissen lassen und können sich zudem auch die Gegentore auf die Rechnung schreiben. Unterm Strich ist demnach festzuhalten, dass wir verdient ausgeschieden sind und uns nun voll und ganz auf den Liga-Alltag konzentrieren können“, resümierte Chef-Trainer Christian Esch die Pokal-Pleite in Schoden.

Spiel-Infos

So spielte der FSV Trier-Tarforst: Akgül – Hassani – Weber – Thayapran – L. Stüber (Spruck) – Thielen – Heitkötter – S. Stüber – Herkenroth – Schmitt (46. Lauer) – Decker

Tore: 0:1 (6. Paulus) – 1:1 (55. Heitkötter) – 1:2 (61. Lui) – 1:3 (88. Boesen)

Schiedsrichter: Arndt Collmann (Welschbillig)

Besondere Vorkommnisse: Rote Karte Michael Hassani (75.)

Zuschauer: 300

Weiter geht es für den FSV nun am kommenden Samstag (02. September) – wenn man ab 16:00 Uhr im Spitzenspiel beim Liga-Primus Sportfreunde Eisbachtal gastiert!

Aus Schoden berichtete André Mergener

Gelesen 4206 mal