Montag, 16 Dezember 2019 09:53

„Man durchläuft verschiedene Gemütszustände“

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image1 FotorAls Tabellenschlusslicht der Kreisliga-A Trier/Saarburg – durchläuft die Zweitvertretung des FSV Trier-Tarforst derweil keine leichte Phase. Eine dünne Personaldecke – viele Rückschläge und ein arg angekratztes Selbstvertrauen, bereiten Trainer Daniel Will mächtig Kopfschmerzen. Die Hoffnung ist zwar noch vorhanden – doch die Realität spricht eine ein ganz andere Sprache. Im Jahresabschluss-Interview erzählt Will nun über diese Phase – die Stimmung im Team und seine Zukunft beim FSV.

 

Das es schwer wird war bereits schon vor der Saison klar. Jetzt liegt eine ziemlich schwere und erst mit vier Punkten bestückte erste Saisonhälfte hinter dir und deinem Team. Was empfindet man als Trainer in so einer Phase?

Daniel Will: Weder als Co-Trainer noch als Trainer war ich in den letzten sieben Jahren bisher in gegenteiligen Situationen. Das ist natürlich nicht leicht, man durchläuft verschiedene Gemütszustände. Selbstzweifel, Resignation, erneute Motivation und weitere schwer zu beschreibende Gefühle. Ich denke aber es bringt einen als Trainer und Spieler auch weiter sich mit solchen Situationen auseinander zu setzen und durchzubeißen.

 

Wie gingen deine Jungs mit der mageren ersten Saisonhälfte um?

Daniel Will: Ich glaube die Jungs durchlebten ähnliche Gemütszustände. Es ist verdammt schwer die Jungs bei Laune zu halten und immer wieder zu motivieren, zu trainieren und auf dem Platz Gas zu geben. Sicher gab es bei jedem mal Durchhänger oder Zweifel, aber alles in allem muss ich den Jungs großen Respekt aussprechen für das was sie Woche für Woche investieren und leisten.

 

In wie weit kann man den noch vorhandenen Kader auch über die Winterpause hinaus halten?

Daniel Will: Bisher sind zwei Abgänge klar, die aber schon länger feststehen. Vom Rest hoffe ich, dass sie auch bis über das Saisonende hinaus ligaunabhängig beim FSV Tarforst II bleiben.

 

Einige Spiele zeigten aber auch, dass deine Jungs auch mal gute Tage hatten. Wie stufst du diese Spiele ein, eher Hoffnung auf Besserung oder doch nur ein Tropfen auf einem heißen Stein?DSC00009

Daniel Will: Das ist das was mir und ich hoffe auch den Spielern, immer wieder neue Motivation brachte. Selbst beim 10:0 gegen Ehrang hat jeder auf dem Platz versucht sich bestmöglich zu verkaufen. Gerade in den letzten Spielen hätten wir Punkte verdient gehabt, konnten uns leider auf Grund mangelnder Offensivkraft aber nicht belohnen. Aber hier denke, ich können wir nach der Winterpause nochmal ansetzen.

 

Was müsste in der Winterpause passieren, um im zweiten Abschnitt der Saison die Wende zu erzwingen?

Daniel Will: Auf jeden Fall bräuchten wir auf einzelnen Positionen noch etwas Verstärkung. Gerade im Sturm oder in der Offensive fehlen uns oft die Ideen oder die entscheidenden Aktionen um ein Spiel für uns zu entscheiden. Ein weiterer Torwart wäre auch gut, so dass wir auch im Training mit zwei Torleuten trainieren könnten und so eine Konkurrenzsituation entsteht. Selbst wenn dies aber nicht passiert, geben wir in jedem Spiel unser Bestes, allein um den Wettbewerb weiterhin fair zu gestalten.

 

DSC00077Wie viel Prozent deines Glaubens widmest du einem möglichen Klassenerhalt zu?

Daniel Will: Es wird natürlich immer aussichtsloser je länger die Saison dauert. Deshalb ist die Winterpause jetzt gut für uns. In den verbleibenden Spielen haben wir noch Gegner die auch unten stehen und ebenso welche für die der Klassenerhalt schon sicher ist. Somit glaube ich so lange an den Klassenerhalt bis wir rechnerisch abgestiegen sind.

 

Unabhängig vom Abschneiden deines Teams in dieser Saison, wie wird deine Zukunft beim FSV aussehen?

Daniel Will: Ich habe noch einen Vertrag bis Ende der Saison. Wir haben mit dem sportlichen Leiter zwei Gespräche geführt und wir haben unseren Standpunkt ausgeführt. Klar ist noch nicht wie und ob es Ende der Saison für mich beim FSV Tarforst weitergeht.

 

Okay Daniel, ich danke dir für das Interview und wünsche dir samt Familie eine besinnliche Weihnachtszeit und einen guten Rutscht ins neue Jahr.

Daniel Will: Danke ebenfalls.

 

Das Interview wurde geführt von André Mergener - Bilder: Wolfgang Ziewers

 

 

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