Donnerstag, 19 Dezember 2019 10:06

„Dürfen uns nicht davor verschließen, dass der Abstieg das Thema ist“

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i38G2t9OhYYnCn7dgkkdcd2Yl2bK8c8x8Et8deKcEr ist der Leitwolf einer tollen und starken Truppe. Verantwortung – Ehrgeiz und die Regie auf dem Platz stehen unter seinem Schatten. Die Rede ist von Bernhard Heitkötter – Mannschaftskapitän von Fußball-Rheinlandligist FSV Trier-Tarforst. Gemeinsam mit FSV-Pressesprecher André Mergener blickt der 29-Jährige zurück auf ein ziemlich schweres und turbulentes Jahr 2019.

Hallo Bernhard! Hinter dir und deinem Team liegt kein einfach Jahr. Wie lautet dein Fazit?

Bernhard Heitkötter: Einfach war es ja bekanntlich noch nie in der Rheinlandliga, jedoch fühlt sich dieses Jahr schwieriger an, als die Spielzeiten zuvor. Das liegt glaube ich daran, dass wir mit der sehr guten Vorbereitung unsere eigene Erwartungshaltung nach oben geschraubt haben. Nun kommt hinzu, dass wir uns dieses Jahr schon wieder verjüngt haben. Die Kombination ist natürlich sehr fragil, wenn die Erfolge ausbleiben und es sich im Ligaalltag anders gestaltet, als man es sich wünscht. Aber das ist ein ganz normaler Prozess, den jeder Fußballer durchlebt. Das einzige, was wir machen müssen ist daraus zu lernen. Unterm Strich kann man also sagen: Lehrgeld gezahlt.

 

Gerade in den ersten zehn Spieltagen der aktuellen Runde blieb ein Sieg jenseits von Gut und Böse. Reines Kopf- und Mentalproblem – oder spielte auch die Leistung und Kraft eine entscheidende Rolle?

Bernhard Heitkötter: Insgesamt spielt beides natürlich mit rein. Wie oben erwähnt, sind wir mit unserem jungen Kader öfter schon in Situationen gekommen, bei denen wir uns vielleicht zu früh haben hängen lassen, weil wir durch die Misserfolge in eine Art Abwärtsspirale geraten sind. Die etwas erfahrenen Spieler, wissen, dass es solche Phasen einfach mal gibt und man sich mit Eifer, Fleiß und Wille aus sowas auch selbst herausziehen kann. Hinzu kommt natürlich auch unsere zwischenzeitlich sehr angespannte Kadersituation. Ich denke Mehring geht es da zum Beispiel ähnlich. Wenn nur knapp 12/13/14 Spieler aktiv am Spielbetrieb teilnehmen können, wird es ganz schwer irgendetwas Zählbares in der Rheinlandliga mitzunehmen. Da sind wir in der Verantwortung, besser auf unsere Körper zu hören, damit so etwas nicht nochmal passiert.

 

Dein FSV-Höhepunkt in diesem Jahr?

Bernhard Heitkötter: Höhepunkte waren natürlich eher rar gesät, aber trotzdem kann man das Unentschieden gegen Morbach, den Sieg gegen Mehring und besonders auch das Spiel gegen Mayen hervorheben. Als ich beim zuletzt genannten Spiel gesehen habe, wie sich unser Torwarttrainer Andreas Gouverneur ''Mersch'' bereit gemacht hat und dann auf den Platz gekommen ist, da muss ich zugeben, dass ich da auch schon eher sprachlos war und wieder was neues erleben durfte. Aber zum Glück, haben wir das Ergebnis über die Zeit retten können und haben nicht aufgesteckt.

 

Wo führt die Reise Ende Mai 2020 hin? Wird der Abstieg ein Thema werden?

Bernhard Heitkötter: Man darf sich nicht davor verschließen, dass der Abstieg das Thema ist. Alles andere ist eine absolute Fehleinschätzung der Situation. Gerade die ersten Partien werden richtungsweisend sein, da sich jede Mannschaft ihrer Situation im klaren ist und sich schnellstmöglich aus dem Tabellenkeller hocharbeiten will. Wir werden unsere Hausaufgaben auch erledigen und ich bin mir sicher, dass wir am Ende der Saison wiedermal über dem Strich liegen.

 

Okay Bernhard – ich danke dir für das Interview und wünsche dir samt Familie schöne und erholsame Weihnachtsfeiertage sowie einen guten Rutsch ins neue Jahr.

Bernhard Heitkötter: Danke ebenfalls!

 

Das Interview wurde geführt von André Mergener

 

 

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