Dienstag, 19 Mai 2020 21:33

Ungewohnt und doch vertraut – Erstes Training unter Auflagen

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Gesperrte Duschen und Umkleiden – ein strenges Kontaktverbot und trotzdem absolvierte Fußball-Rheinlandligist FSV Trier-Tarforst am frühen Dienstagabend unter Auflagen das erste offizielle Mannschaftstraining nach der coronabedingten Spielpause Mitte März.

Ungewohnt und doch vertraut – betraten die Trierer Höhenkicker am sonnigen Dienstagabend den Kunstrasenplatz am heimischen Trimmelter Hof. Schon startklar und in voller Trainingsmontur – traute man sich wieder, wenn auch zaghaft, an den Ball, der seit 68 Tagen endlich wieder im Trainingsstil rollte

97812151 2920920781324793 7638245954616819712 oZumindest herrscht Klarheit in puncto Saison. Wie der Fußallverband Rheinland jüngst mitteilte – wurde die aktuelle Runde mit sofortiger Wirkung abgebrochen. Der Erstplatzierte darf aufsteigen – Absteiger dagegen wird es keine geben. Die richtige Entscheidung – wie auch Chef-Trainer Holger Lemke unterstreicht: „Grundsätzlich halte ich es für die richtige Entscheidung die vom Verband getroffen wurde. Man hätte ja quasi weiterhin in der Luft gehangen und nicht gewusst – wann es wieder weitergehen könnte. Von daher bin ich über diese Entscheidung froh – da man sich jetzt nun voll und ganz auf die kommende Spielzeit vorbereiten kann.“

Und trotzdem war das erste Training anders. Die strengen Auflagen immer stets in der Hinterhand – kickte man mit geltendem Abstand. Kein Abklatschen – kein enger Körperkontakt, Training geht98346728 2920921031324768 7073915323828666368 o anders, da war man sich im coronageplagten Kollektiv einig.

Ein etwas anderes Programm als üblich – wo der Spaß, weniger der Ernst, im Vordergrund stand. Das Training war freiwillig und dennoch waren die meisten – nur wenige fehlten berufsbedingt, anwesend. An der ersten Station – die große Händedesinfektion, mussten quasi alle vorbei. Erst dann durfte man sich mit genügend Abstand auf den Zuschauerrängen umziehen.

Das Sportliche war letztendlich der schwierigen Situation bestens angepasst. Ein breites Aufwärmen – alle hielten sich auch brav an den 2-Meter-Abstand, galt es als erstes zu meistern, ehe Fußballtennis, Passübungen und Co., dass erste Training schließlich abgerundet haben. Kopfbälle und den Ball mit den Händen anfassen waren ebenfalls tabu. Aber auch an diese Auflage hielten sich alle sehr professionell. Die Jungs lachten trotz Einschränkung. Fast wie in alten Zeiten – wo man Fußball noch unbeschwert spielen konnte. „Sicherlich war es anders als man es bisher gewohnt ist. Doch wir müssen uns an die Vorgaben halten – und ich finde, dass der Verein dies auch sehr gut umgesetzt hat. Trotz diversen Einschränkungen hatte ich aber trotzdem das Gefühl – dass meine Jungs wieder froh waren zusammen trainieren zu können. Das Wir-Gefühl stand für mich im ersten Training ganz oben – und ich denke, dass ist uns auch sehr gut gelungen“, resümiert Chef-Trainer Holger Lemke das erste Aufbäumen nach der Corona-Zwangspause.

98475579 2920921504658054 2422278455916756992 oTrainiert werden darf jeweils nur einmal die Woche – ebenfalls eine Auflage, die zur Umsetzung aufruft. Für die Trierer Höhenkicker stünde der Dienstag demnach im Fokus – jedoch unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Bis zur Sommerpause – die Lemke seinen Jungs auch verspricht, soll noch mindestens drei- bis viermal unter diesen Umständen trainiert werden, wie der Ex-Profi klarstellt: „Der Trainingsplan aller Mannschaften ist klar strukturiert und auf eine Stunde begrenzt. Ich denke wir können uns noch drei- bis viermal treffen – ehe meine Jungs dann auch Mitte Juni in die Sommerpause gehen können. Mitte Juli – sofern die Virus-Lage sich nicht wieder verschlechtert, würden wir dann in die rund sechswöchige Vorbereitungsphase zur neuen Saison starten, die dann wohl Anfang September starten könnte. Es ist jedoch nichts in Stein gemeißelt – sodass alle Aussagen noch unter Vorbehalt getroffen werden müssen. Wir rechnen nämlich auch damit – dass die komplette Vorbereitung unter strengen Auflagen erfolgen wird“.

Eine Zeit – alles andere als fußballfreundlich. Und dennoch nimmt man die Krise an und versucht wie so oft – das Beste daraus zu machen. Der Optimismus überwiegt – auch im Lager des FSV, der zumindest ein wenig wieder in gewohnter Umgebung trainieren kann. André Mergener

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