Sonntag, 14 Juni 2020 14:16

Rekordträchtige Niederlage bei 40°C

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Gefühlte vierzig Grad im Schatten – eine eigentlich gewohnte Umgebung und dennoch lagen die Mienen der heimischen Kicker dem Boden nah. Es war der vorletzte Spieltag der Fußball-Rheilandliga-Saison 2013/2014 – als die Trierer Höhenkicker im Stadt-Derby bei der Reserve-Mannschaft des SV Eintracht Trier gastierten. Der wohl kürzeste Anreiseweg in dieser Saison – erhofften sich nicht nur die Zuschauer einen ansehnlichen Derby-Fight, sondern auch die Spieler gingen jeweils mit erhobenem Haupt in dieses mit Spannung erwartete Unterfangen. Tabellarisch ging es für beide Clubs jedoch um nichts mehr. Die 05-Reserve sowie auch die heimischen Farben hatten den Klassenerhalt sicher in der Tasche. Doch an ein Art Freundschaftsspiel ohne großen Einfluss dachte an diesem Tag keiner. Zumindest vor dem Spiel lagen die Erwartungen hoch. Ein Hauch Prestige gab es zu gewinnen – inklusive drei Zähler, ohne spürbare Auswirkung bezüglich der Tabelle.

Zunächst sah es nach einem starken Spiel beider Mannschaften aus. Die ersten Minuten suchten einen Favoriten vergeblich – kam die bittere Wende aber bereits nach einer Viertelstunde gnadenlos. Die Eintracht weiterhin im Vorwärtsgang – kam der FSV nun oftmals ins Stottern. Spielerisch schlichen sich nun vermehrt grobe Fehler ein – die der SVE II auch prompt in Erfolg ummünzte. Die Führung für die Hausherren – Besart Alui traf mit Köpfchen, fiel im Schatten des Moselstadions nach einer Viertelstunde. Das zweite Tor und das nur zehn Minuten später – landete dank einem Treffer von Kushtrim Lushtaku ebenfalls im heimischen Netz. Von Tarforst kam wenig Gegenwehr – der damaligen Hitze wohl geschuldet. Viele Ballverluste und ein Gegner – der sich nun mehr und mehr in Torlaune schoss.

Denn wieder fünf Minuten später netzte die Eintracht erneut ein – wieder war es Besart Alui, der sein 05-Team mit dem 3:0 aus Eintracht-Sicht fast schon auf die Siegerstraße beförderte. Während dem FSV weiterhin die Hitze mächtig zu schaffen machte  – schraubte der Platzhirsch kurz vor der Halbzeitpause nach und erzielte wiederum durch Kushtrim Lushtaku das 4:0.

Richtig bitter wurde es dagegen nach Wiederanpfiff. Statt Gnade vor Recht weilen zu lassen – mischte die Eintracht den FSV jetzt erst richtig durcheinander. Das fünfte Tor – wieder dank Kushtrim Lushtaku war geboren, ehe Christoph Spang schließlich nach einer Stunde mit dem 6:0 das halbe Dutzend voll machte.

Die Tarforster Abwehr schien geschlagen zu sein. Das Handtuch zwar noch nicht geworfen – lief man einem uneinholbarem Rückstand hinterher, der sich gegen Ende sogar noch ausweitete. Das 7:0 fünf Minuten vor Schluss steuerte Kevin Arbeck bei – ehe Joshua Bierbrauer eine Minute später mit dem 8:0 für einen ''rekordträchtigen'' Endstand sorgte.

Es war ein heißer Sommernachmittag – ohne große Gegenwehr und zum Glück auch ohne große Auswirkung. Diese Niederlage – wohl die Höchste in der Geschichte des FSV, wird man trotz bitterem Beigeschmack nie wieder vergessen. Der Frust lag damals hoch – und trotzdem ging es anschließend in der Fußball-Rheinlandliga munter weiter. Kleiner Trost – in der darauffolgenden Saison konnte man eine weitere Niederlage gegen die Eintracht-Reserve vereiteln. Während man zunächst im Hinspiel beim SVE II nicht über ein 1:1-Remis hinaus kam – gelang im Rückspiel dagegen ein Dreier und die Wiedergutmachung der unvergessenen 0:8-Niederlage, als man damals nach einem Tor von Martin Gorges und Patrik Kasel mit 2:0 gewann. André Mergener

 

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