Dienstag, 07 Dezember 2021 19:28

„Es würde mir das Herz brechen“

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Wenn die Moral sinkt – die Hoffnung schwindet, stehen wohl Misserfolge hoch im Kurs. Eine schwere Zeit – wenn nicht sogar die Schwerste, durchlebt momentan auch die Fußball-Damen-Mannschaft der gemeinsamen FSG aus Kernscheid und Tarforst. Die rote Liga-Laterne seit Beginn dieser Runde fest in den Händen verankert – zählen die Damen um Trainer Ricardo Seibel mit Beginn der Winterpause erst einen Punkt auf dem Konto. „Eine ziemlich enttäuschende erste Saisonhälfte. Wir haben leider oft sehr unnötig verloren. Nach einigen Spielen sind wir in eine echte Krise geraten. Mit viel Ehrgeiz konnten wir unser Spiel jedoch verbessern und die Ergebnisse wurden immer knapper und unser Spiel immer besser. Ich bin froh das wir so zusammen geblieben sind und immer eine hohe Trainingsbeteiligung hatten, so konnten wir uns wirklich von Woche zu Woche weiterentwickeln. Die Saison ist noch lange nicht vorbei“, betont Trainer Ricardo Seibel mit hoffnungsvoller Stimme, der den Fehlerteufel wie folgt erklärt: „So eine Talfahrt ist immer sehr schwer zu erklären und in Worte zu fassen. Wir haben viele Tore geschossen für einen Tabellenletzten. Unser Problem sind die Art der Gegentore. Oft durch eigene Fehler. Selten können unsere Gegner die Tore schön herausspielen. Wir haben zu oft Aussetzer gehabt und fatale Fehlpässe gespielt. Das gilt es abzustellen. Gleichzeitig müssen wir noch effektiver vor dem gegnerischen Tor werden um gegebenenfalls eigene Fehler besser kompensieren zu können.“

Geschuldet der Situation auch die Stimmung – meist getrübt. Man will raus aus dieser Spirale – zurück zum Erfolg, Punkte ernten und am Ende, sofern Fortuna will, die Klasse mit aller Macht halten. „Die Mädels sind natürlich sehr geknickt. Es gibt sportlich gesehen kaum einen Grund irgendwoher Motivation zu schöpfen. Ich denke mit den passenden Ansprachen vor den Spielen und im Training – kann ich meine Mannschaft immer wieder gut aufbauen und motivieren. Wir müssen leider zwischen den Zeilen lesen, unser Spiel verbessert sich merklich! Im Ergebnis kann man das zwar leider noch nicht erkennen, aber ich bin guten Mutes. Das sah man über weite Strecken in der Hinrunde. Mit einer wahnsinnig kämpferischen Leistung haben wir so zum Beispiel nach einem 2:0 Rückstand in Watzerath das Spiel auf ein 2:2-Remis gedreht. Da sieht man das noch genügend Wille und Ehrgeiz vorhanden ist, um die nächsten wichtigen Spiele in dieser Saison anzugehen. Es geht um viel und das wissen die Mädels aus“, unterstreicht Seibel weiter, der die nächsten Spiele nach der Winterpause als richtungsweisend betrachtet, wie der Trainer weiter untermauert: „Die nächsten zwei – drei Spiele sind schon fast entscheidend für uns! Ich bin aber sehr guter Dinge, dass mit einer anständigen Vorbereitung und mit dem Wille endlich zu siegen, sehr viel möglich ist. Wir wissen das wir das Potential haben für mehr. Unsere Zuschauer wissen wovon ich spreche. Ein Gegner sagte sogar zu mir: (so wie ihr spielt, glaubt man nicht das ihr Tabellenletzter seid). Das motiviert mich und meine Mannschaft jetzt alles rauszuholen. Ich hoffe das wir größtenteils verletzungsfrei bleiben. Wenn das der Fall ist, sind wir eine richtig starke Truppe.“

Es geht um alles – um die Klasse, um den Verbleib. Ein Abstieg wäre bitter – traurig und schade zugleich. Tränen trocknen heißt wohl die Devise – um dieses unschöne Szenario noch zu verhindern. Der Wunsch und die Hoffnung sind riesig – nicht nur beim Trainer, sondern im gesamten Kollektiv, wie Ricardo Seibel folgend bekräftigt: „Sportlich liegt der Wunsch offen auf der Hand. Ich möchte die Klasse halten. Es würde mir das Herz brechen, so wie jedem anderen Trainer auch in dieser Situation, wenn wir absteigen müssten. Persönlich erhoffe ich mir, dass alle weiterhin alles geben um uns diesen Wunsch zu erfüllen. Außerdem wäre es wirklich schön wenn alle Mädels über die Saison hinaus im Boot bleiben. Schließlich sind wir auch abseits vom Platz eng zusammen gewachsen und ein echt super Haufen.“

Ein „Haufen“ der zusammenbleiben soll und auch wird – wie Seibel durchblicken ließ: „Abgänge werden wir zum Glück keine haben. Stand heute bleiben alle meine Mädels an Bord. Im Gegenteil, wir sind aktuell an zwei Neuzugängen dran die uns sicherlich weiterhelfen. Mit einer guten Vorbereitung können wir die zwei sicherlich gut in die Mannschaft integrieren“.

Somit bleibt auch weiterhin die Hoffnung ganz oben mit Aussicht auf Besserung. Der Horizont der Damen malt sich bunt. Grau und düster war gestern – soll der erfolgreiche Fußball spätestens nach der fußballfreien Zeit wieder ins Gefüge der gemeinsamen FSG zurückkehren. Ein Wunsch – ein Traum und hoffentlich bald die Realität, stünde dann einem Klassenerhalt wohl nichts mehr im Wege. AM

 

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