Donnerstag, 30 Dezember 2021 08:18

„Wir sind stolz auf das was wir bisher erreicht haben“

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Sportlich lief das Jahr 2021 rund. Trotz einer immer noch anhaltenden Corona-Pandemie – inklusive deren Einschränkungen, blickt Fußball-Rheinlandligist FSV Trier-Tarforst aber trotz allem gefestigt zurück. Ein Jahr zwischen Verbot – Gebot und Abbrüchen, erhofft man sich schließlich die aktuelle Runde, in der die Trierer Höhenkicker als Tabellenführer in die Winterpause schreiten durften, bis zum Ende hin spielen zu können. „Der Beginn des Jahres – gerade mit dem Lockdown und dem Abbruch der Saison 2020/2021, war für uns alle schon eine sehr schwierige Zeit. Die haben wir allerdings versucht zu nutzen um den Kontakt zu den Spielern zu halten und einen ordentlichen Kader für die darauffolgende Saison aufzustellen. Dies nahm jedoch eine Menge Arbeit in Anspruch – aber ich denke, dies ist uns trotz Hindernissen sehr gut gelungen. Umso größer war dann die Freude – als wir endlich wieder normal trainieren durften und auch die Saison 21/22 normal starten konnten. Sportlich bin ich sehr zufrieden. Die aktuelle Saison hatte einige kleine Highlights und hat uns zudem auch bisher sehr viel Freude bereitet“, resümiert Chef-Trainer Holger Lemke die vergangene Zeit.

Im Hier und Jetzt schmeckt der Erfolg. Tabellenführer mit dreißig Punkten auf dem Konto – überwintern die Tarforster an der Sonnenseite der Liga. Stärken und Schwächen inklusive – machte der FSV aber auch qualitativ einen gewaltigen Sprung. „Wir haben einen sehr guten und breiten Kader – den wir gegenüber dem letzten Jahr noch einmal gezielt verstärken konnten. Dies allein erklärt allerdings nicht die ordentliche Hinrunde. Wir sind trotz einigen Neuzugängen zügig als Mannschaft zusammengewachsen. Alle arbeiten sehr motiviert und wollen sich weiterentwickeln. Dies war meiner Meinung nach der Schlüssel zum Erfolg“, begründet der Ex-Profi die steile Kurve seiner Mannschaft.

Eine Mannschaft die eine Entwicklung in allen Bereich genoss. Auch menschlich – gerade abseits des Platzes, gelang eine sprunghafte Reifung, die schließlich auch auf das Sportliche selbst einen erheblichen Einfluss nahm. Alle zusammen – an einem Strang, konnte der FSV dank dieser Einstellung in der Tabelle nach oben klettern, auch wenn die sportliche Leistung nicht immer auf höchstem Niveau sich ausruhte. „Ich denke allgemein ist unser Spiel etwas variabler geworden. Es ist nicht mehr so im Zentrum fokussiert wie vielleicht in den letzten Jahren. Zudem hat der ein oder andere junge Spieler einen deutlichen Entwicklungsschub gemacht – was uns als Verein natürlich sehr freut. Dies liegt sicherlich auch an dem ordentlichen Trainingsniveau. Die Jungs sind sehr motiviert und wollen dazulernen. Wir haben selten mit weniger als fünfzehn Spielern trainiert. So macht das Training natürlich mehr Spaß und die Spieler können sich besser weiterentwickeln“, erklärt Lemke weiter.

Spieler mit individuellen Stärken und einer unbändigen Moral und Motivation – wie der Trainer nachwirft: „Gerade in der Hinrunde der aktuellen Saison haben wir auf jeden Fall gezeigt – dass die Moral und Mentalität im Team stimmt. Auch das ist für mich ein wichtiges Standbein Richtung Erfolg.“ Stärken und Schwächen – jeder kennt und hat sie. Kein Team ist perfekt – noch nicht einmal der Tabellenführer. Leistungen aller Art waren dabei – Niederlagen ebenso, wenn auch mehr Erfolge und reichlich Jubel. Trotz der rosigen Tabellensituation – setzt der Trainer aber auch den Rotstift an. „Wir konnten den ein oder anderen Punkt in der Schlussphase retten – was aber auch mit der Breite des Kaders und der zum großen Teil ordentlichen Physis zu erklären ist. Eine gesunde Mischung von erfahrenen und jüngeren Spielern tut uns gut – sodass die jungen Spieler sich an den Gestandenen orientieren und die erfahrenen Spieler sich auch nicht ausruhen können. Ausbaufähig war in der Hinrunde definitiv unsere Chancenverwertung und das wir noch zu viele einfache Fehler machen. Allgemein ist es aber schön zu sehen – dass eine Entwicklung zu erkennen ist, aber viele Spieler noch nicht an ihrem persönlichen Limit angekommen sind und noch viel Potential in der Mannschaft steckt.“

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Stolz – Erwartungen und ein breites Grinsen. Das Leben eines Tabellenführers ist nicht einfach. Viele wollen sie – viele hoffen auf darauf und einige sprechen sie erst gar nicht erst aus. Die Meisterschaft! Gedanken an sie zu verlieren ist kein Verbrechen. Oftmals siegt das Träumen – während die Realität einen schnell wieder einnimmt. Die Kirche im Dorf lassen – auch wenn der Reiz einer Meisterschaft vorhanden ist. Reizvoll – aber noch ein langer und steiniger Weg, geht der FSV trotz Lorbeeren und Krone professionell mit der aktuellen Situation um. „Wir sind stolz auf das was wir bisher erreicht haben – wissen aber auch, dass wir erst am Anfang sind und die Saison noch sehr lange ist. Wer die Tabelle anschaut sieht – wie eng dort oben alles zusammen ist. Grundsätzlich möchte man als Trainer ja immer erfolgreich sein und das Maximale erreichen. Wir schauen jedoch von Spiel zu Spiel. Um Meister zu werden muss eine Menge gut laufen und viele Faktoren passen. Ich freue mich aber sehr über die aktuell gute Entwicklung und versuche die Mannschaft Stück für Stück zu verbessern“, unterstreicht der 34-Jährige folgend.

Während Holger Lemke zum aktuellen Stand Ab- und Zugänge ausschließt – laufen aber schon die Vorbereitungen zur einer vielversprechenden Restsaison, die Mitte Februar, sollte es die Corona-Lage zulassen, wieder in Vollen geht. „Wir freuen uns sehr auf den Rest der Saison und wollen uns natürlich weiterhin im oberen Tabellendrittel festbeißen. Man hat gesehen – dass wir uns vor keiner Mannschaft verstecken müssen und wissen gleichzeitig auch, dass alles möglich ist“, setzt er mit optimistischer Stimme nach.

Bereits am 11. Januar starten die Trierer Höhenkicker in die diesjährige Wintervorbereitung. Sechs Wochen hartes Training – bei rauer und frostiger Temperatur, gespickt mit interessanten Testspielen. Eine Wintervorbereitung mit hoffentlich wenig Pandemie – möchte man neben Gesundheit, schließlich auch die Tabellenspitze mit aller Macht und so lange wie möglich verteidigen. Große Träume sind erlaubt – doch haben diese im Kollektiv des FSV nur wenig Raum. Realistisch bleiben – die weiteren Spiele genießen und nur Schritt für Schritt den Blick nach vorne richten. Was am Ende dann dabei herauskommt – und wo man sich tabellarisch einreihen wird, bleibt weiterhin abzuwarten.

Viel wichtiger ist der Wunsch nach an einen Hauch Normalität. Unbeschwert Fußball spielen – am liebsten ohne Gebote und Einschränkungen. „Ich wünsche mir zunächst nur – dass sich die Coronalage beruhigt und wir zurück zum ganz normalen Alltag kehren können. Gesundheit steht schließlich über allem“, schließt der Ex-Profi mit hoffnungsvoller Miene ab. André Mergener

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