Mittwoch, 30 November 2022 07:26

„Haben einen großen Schritt als Team gemacht“ – Kapitän Heiko Weber im Interview

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Die Stimmung gut – dass Sportliche mehr als erfolgreich, zählen die Tarforster mit Abschluss des sechzehnten Spieltags einunddreißig Punkte und Platz sechs. Zudem in eigener Stube noch ungeschlagen – soll der stolze Ritt schließlich auch am kommenden Freitagabend weitergehen, wenn der FSV im Lokal-Derby und pünktlich zum Rückrundenauftakt um 19:30 Uhr den FC Hochwald/Zerf empfängt. Vorab sprachen wir mit FSV-Kapitän Heiko Weber aber nicht nur über den zurücklegenden Erfolg seiner Mannschaft sowie dem bevorstehenden Derby – sondern wagten auch einen Blick in die Zukunft und sprachen ebenfalls auch über die Wüsten-WM in Katar.

Hallo Heiko! 31 Punkte – bestes Heimteam, zweitbeste Offensive und zuhause noch ungeschlagen. Wie zufrieden ist der Tarforster Kapitän mit der ersten Saisonhälfte und wo genau siehst du in dieser Saison die Stärke des Teams?

Heiko Weber: Wir sind zunächst etwas holprig in die Saison gestartet. Zuhause stets mit guten Spielen und guten Ergebnissen, taten wir uns zu Beginn der Saison gerade auswärts schwerer. Dazu kam, dass gerade zu Beginn auch immer wieder einige Spieler mit Blessuren zu kämpfen hatten. Seit einigen Wochen haben wir nahezu den kompletten Kader zusammen, was sich in einer exzellenten Trainingsbeteiligung niederschlägt und dort für ein super Niveau sorgt. Dieses Niveau kriegen wir nun auch konstant zuhause wie auswärts auf den Platz. Aus meiner Sicht haben wir in dieser Zeit auch einen großen Schritt als Team gemacht, sind enger zusammengerückt, jeder hat seinen Anteil am Erfolg, ob Startelfspieler oder Einwechselspieler, was sich dann auch in den guten Ergebnissen der letzten Wochen niederschlägt. Gerade darauf bin ich als Kapitän sehr stolz, weil gerade darauf lege ich auf und neben den Platz meinen Fokus, um das Team führen zu können und das Team zieht hier derzeit voll mit. Ich wünsche mir, dass wir als Team genau da weitermachen, weil sowohl die Breite im Kader als auch den Teamspirit sehe ich als große Stärke von uns. Es gilt nun noch die letzten Wochen vor dem Jahreswechsel die volle Konzentration hochzuhalten, um möglichst viele Punkte vor der Pause noch einsammeln zu können. Erst dann können wir zufrieden auf die ersten Saisonhälfte zurückblicken. 

Am kommenden Freitag kommt der aktuelle Tabellenführer Zerf. Wie blickst du auf dieses Spiel – wie sehr freut ihr euch auf dieses Spiel und was muss nötig sein um auch gegen dieses Team zu gewinnen?

Heiko Weber: Ich freue mich sehr auf dieses Spiel. Gerade auch für mich persönlich als Hochwälder (aus Hermeskeil) gegen diesen Gegner zu spielen. Das es ein Topspiel ist haben wir uns in den letzten Wochen hart erarbeitet, indem wir gute Ergebnisse erzielt haben und uns Stück für Stück in der Tabelle nach oben gearbeitet haben. Für uns wird es weiterhin darauf ankommen, dass wir als Team zusammenarbeiten und jeder für den anderen fightet. Das wird für uns die Basis sein, um gegen einen Gegner wie Hochwald/Zerf etwas mitnehmen zu können. Bisher agieren sie ziemlich konstant in der Hinrunde und haben konstant gut gepunktet, weshalb sie sicherlich zurecht ganz oben stehen. Dennoch hat die Formkurve zuletzt etwas geschwankt, weshalb wir uns zuhause mit einer guten Teamleistung sicherlich etwas ausrechnen können. Zumal uns zuhause erst einmal ein Gegner schlagen muss. Wir haben gezeigt, zu welcher Leistung wir gerade zuhause zu leisten im Stande sind.

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Wie blickst du auf die Restsaison – was strebt man intern der Mannschaft an und was ist deiner Meinung nach realistisch?

Heiko Weber: Ich wünsche mir zunächst einmal, dass in der jetzt beginnenden kälteren Jahreszeit sich keiner im Team verletzt, dass wir den großen Kader mit dem guten Trainingsniveau möglichst lange aufrecht erhalten können. Gerade dann kann sich jeder im Team weiterentwickeln. Ich denke, das ist für Tarforst immer oberste Prämisse, dass sich gerade die jüngeren Spieler im Team weiterentwickeln können und so Jahr für Jahr sich Talente hier im Verein weiterentwickeln können. Ich glaube mit unserem Trainerteam und den erfahrenen Spielern im Team haben wir eine gute Basis, um für Talente der Region eine gute Anlaufstellen sein zu können, um sich im Seniorenfußball weiterzuentwickeln. Wenn sich das dann noch in Qualität auf dem Platz niederschlägt, freuen wir uns, wenn wir solange wie möglich um die vorderen Plätze mitspielen können. In den letzten Wochen hat uns gut getan, dass wir ohne großen Druck befreit aufspielen konnten und uns so im oberen Bereich der Tabelle nochmals festgesetzt haben. Das sollte von jedem von uns das Ziel sein und ist aus meiner Sicht auch realistisch. 

Kurze Frage außerhalb des FSV. Aktuell ist WM – inmitten des Winters im Wüstenstaat Katar. Guckst du dir die Spiele an – wie stehst du generell zur dortigen WM und wer hätte Ambitionen auf den Titel?

Heiko Weber: Der Zeitpunkt im Winter ist sicherlich für die Stimmung nicht förderlich, die sonst während einer WM doch eine andere Stimmung und Euphorie zum Fußball zu spüren ist. Dennoch liebe ich den Fußball zu sehr, um zu sagen ich schaue jetzt keine WM-Spiele. Ich schaue mir so viele Spiele an, wie neben Beruf, Familie und eigenem Training möglich ist. Die gesellschaftlichen Themen in Katar können sicherlich auch auf andere Weise angegangen werden, als kein Fußball mehr zu schauen. Vielleicht kann die Aufmerksamkeit einer WM, dennoch Steine ins Rollen bringen, um das Land in besser Bahnen lenken zu können. Nach den bisher gespielten Spielen, spielen Brasilien und Frankreich einen ordentlichen und abgezockten Fußball, weshalb diese beiden Teams sicherlich weit kommen können. Allerdings glaube ich auch daran, dass sich unsere deutsche Nationalmannschaft noch ins Turnier finden kann. Deutschland war immer schon eine Turniermannschaft und konnte sich in der Vergangenheit im Turnierverlauf steigern. Ich traue der Mannschaft dies auch dieses Jahr zu. In der Öffentlichkeit wird mir die Mannschaft zu kritisch gesehen und hat gerade jetzt gegen Spanien als Team agiert.

Okay Heiko – ich danke dir für das Interview und wünsche dir samt Mannschaft weiterhin viel Erfolg!

Heiko Weber: Danke!