Die vierte Niederlage in Folge ist perfekt – zumindest auf Ebene der Rheinlandliga. Groß war der Frust nach Abpfiff allemal – als Fußball-Rheinlandligist FSV Trier-Tarforst am frühen Sonntagabend auswärts der SG 99 Andernach mit 2:4 unterlag.
Das Rezept der Andernacher Bäckerjungen ging voll auf. Gleich nach Anpfiff lenkte die SG 99 eigene Angriffe kinderleicht Richtung Tarforster Tor. Kaum Abwehr – und eine Tarforster Hintermannschaft, die zwar anwesend war, wenn auch nur in einer lieblichen Statistenrolle. Nach vier Minuten köpfte so Nils Wambach die erste starke Chance der Hausherren haarscharf über das FSV-Gehäuse (4.). Zwei Minuten später versuchte der Platzhirsch einen weiteren Angriff – dieses Mal jedoch agierte Torwart Luca Merling als letzte Rettung (6.). Die Elf von der Trierer Höhe hatte mächtig Probleme. Viele Ballverluste – Fehlpässe und Abstimmungsfehler kreierten zunächst das Tarforster Spiel. Und dennoch waren es die Gäste aus Tarforst – die nach elf Minuten die Führung erzielten (11.). Ein Ballverlust der Andernacher im Mittelfeld ging voraus – woraufhin Nathan Benndorf sich den Ball ergattern konnte und auf einen in der Spitze lauernden Sebastian Szimayer auflegte. Szimayer bekam den Ball gut unter Kontrolle – ein kleines Solo folgte und drin war der Ball, den der Ex-Profi frei vor dem Tor zur 1:0-Führung einschieben konnte (11.). Die Führung war zwar da – dass bessere Spiel allerdings nicht. Andernach drückte mit allen Mitteln – meist über die blitzschnellen Außenbahnen. Ein hoher Ball folgte so in der 24. Spielminute – den ein völlig freistehender Nils Wambach locker und ohne Probleme mit dem Kopf zum 1:1-Ausgleich über die Torlinie drücken konnte (22.). Die Bäckerjungen gaben aber weiterhin Vollgas. Eine Minute nach dem Ausgleich rettete erst Merling erneut vor einem weiteren Einschlag (23.) – einen Hauch später war aber auch der Tarforster Schlussmann machtlos, als Maicol Oligschläger nach einem stark ausgeführten Freistoß mit seinem Kopf zur 2:1-Führung vollstreckte (24.). Wiederum zwei Minuten später legte die SG 99 sogar nach – als Filip Reintges auf 3:1 erhöhte (26.). Im Tarforster Spiel fehlte alles. Erst nach einer halben Stunde ließ der FSV noch einmal Hoffnung aufkeimen – als Florian Weirich nach einer von Luca Herrig ausgeführten Ecke mit einem starken Kopfball auf 2:3 verkürzte (30.). Zwar kamen die Tarforster nach diesem Tor spielerisch ein wenig besser ins Rollen – wenn auch nur für einen Hauch der Zeit. Andernach gab acht Minuten später nämlich die passende Antwort (38.) – nachdem die Heim-Elf erneut durch Wambach zum großen Jubel aufdrehen konnte. Vorausgegangen war ein guter Freistoß und wieder ein erfolgreicher Kopfball von einem komplett ungedeckten Nils Wambach, der nicht nur mit seiner gewaltigen Größe überzeugte, sondern viel mehr auch spielerisch kräftige Duftmarken setzte. Weitere Chancen für die SG 99 folgten – jedoch wollte bis zur Pause kein Ball mehr über die Linie rollen.
Nach Wiederanpfiff gab es keine Überraschung mehr von Seiten der Trierer Höhenkicker. Spielerisch ein wenig besser – wenn auch stets nur durch die Blume betrachtet. Die Genauigkeit im Zuspiel – dass entscheidende Auge samt Pass Richtung Tor, waren nur einige der Dinge, die man am linken Rheinufer im Tarforster Trikot vermisste. Angriffe prallten meist am sicheren Abwehrbollwerk der Hausherren ab – und hinten trank man einmal mehr eine Pulle Glück. Chancen für weitere Tore waren da – sogar die Latte wackelte nach einem strammen Schuss der Andernacher. Die Gastgeber verwalteten nicht nur gut und kompakt – sondern wollten vorne sogar auch nachlegen. In der Nachspielzeit kassierten die Tarforster zudem auch noch einen Platzverweis – nachdem Sebastian Szimayer nach einem verbalen Wortgefecht mit dem Unparteiischen die gelb/rote Ampelkarte sah. Sechs Tore – ein Verlierer und ein verdienter Sieger aus der Bäckerjungen-Stadt, der überzeugend drei wichtige Punkte einfahren konnte, während Tarforst weiterhin dem Tiefpunkt geneigt die Heimreise mit leeren Taschen antreten musste.
„Unsere Defensivleistung im ersten Durchgang war katastrophal. Wir wussten das es in Andernach immer schwer ist – doch was wir heute gezeigt haben, geht überhaupt nicht. Wir haben den Sturm überhaupt nicht in den Griff bekommen – und vorne agierten wir selbst zu harmlos. Wir können uns zudem auch bei Luca Merling bedanken – der uns in der zweiten Halbzeit vor weiteren Toren bewahrt hat, sonst hätten wir uns nämlich noch viele weitere Treffer gefangen. Es war von allen meinen Jungs keine gute Leistung gewesen. Diese Situation ist für uns natürlich sehr schwierig. Dennoch müssen wir uns schnell wieder aufrichten – um schon bald wieder erfolgreich zu bestehen“, betont Chef-Trainer Holger Lemke, dessen Mannschaft nun am Samstag in einer Woche (21. Oktober) um 17:30 Uhr den Oberliga-Absteiger TuS Kirchberg empfängt. AM
Spiel-Infos
So spielte der FSV Trier-Tarforst: Merling – Quint – Herrig (64. Schuch) – N. Neumann – Benndorf – Müller-Adams (75. Katkov) – Kiesewetter (73. Toure) – Schultheis – Gouverneur (78. Hoffmann) – Szimayer – Weirich
Tore: 1:0 (11. Szimayer) – 1:1 (22. Wambach) – 1:2 (24. Oligschläger) – 1:3 (26. Reintges) – 2:3 (30. Weirich) – 2:4 (38. Wambach)
Schiedsrichter: Tim Steffens
Zuschauer: 85