Mit einer knappen 0:1-Niederlage gegen den klassenhöheren Oberliga-Spitzenreiter Eintracht-Trier – kassierte Fußball-Rheinlandligist FSV Trier-Tarforst am Mittwochnachmittag vor 1225 Zuschauern ein Pokal-Aus (Achtelfinale) mit Charakter und Kampf.
So lange wie möglich die Null halten – war das primäre Ziel des Underdog aus Tarforst. Defensiv sicher verwalten – vorne wenn möglich zuschlagen. Für die Eintracht zumindest auf dem Papier eine klare Angelegenheit – die sich jedoch schwerer als gedacht entpuppte. Der Druck der 05er war da – doch zielgenaue Abschlüsse blieben bislang auf der Strecke. Spielerisch ließ der Oberligist den Ball aber gut rollen. Besonders über die beiden Außenbahnen – setzte der SVE ziemlich freche Nadelstiche. Nach vier Minuten vergab so Vincent Boesen die erste gute Chance auf Seiten der Moselkicker – die Luca Merling im „1gegen1“ aber gerade so noch zur Ecke vereiteln konnte (4.). Drei Minuten später versuchte es auch Christopher Spang – doch auch sein Schuss aus der Distanz landete in den Armen von Merling (7.). Die alte Dame aus dem Moselstadion spielte mit lauter Kapelle. Die Führung bis dato nur noch eine Frage der Zeit – bissen sich die Jungs um Trainer Thomas Klasen jedoch an einer gut sortierten Tarforster Hintermannschaft die Zähne aus. Tarforst selbst wirkte „noch“ zu nervös. Viel Hektik – Ungenauigkeit in den Pässen und wohl zu große Ehrfurcht vor dem Gegner, untermalten zunächst das Spiel der Hausherren. Erst nach einer Viertelstunde setzten die Trierer Höhenkicker zur ersten Möglichkeit an – als Nathan Benndorf im Anschluss einer starken Flanke von Benjamin Arnold den Abschluss suchte, am Ende aber an SVE-Keeper Niklas Julian Linke scheiterte (15.). Spielerisch traute sich der FSV nun ein wenig mehr. Wenn auch selten in Strafraumnähe – sah das Mittelfeld-Geplänkel dagegen brauchbarer aus. Nun folgten zwei dicke Chancen für die Eintracht – wo erst Mateo Biondic an Merling scheiterte (33.), anschließend aber auch Dominik Kinscher das Pech im eigenen Trikot trug, als auch er mit einem „Stolperschuss“ gegen FSV-Torwart Luca Merling den Kürzeren zog (35.). Zwischenzeitlich versuchte es auch wieder Tarforst. Ein Kopfball von Arnold direkt aufs Tor – am Ende zu harmlos für Linke, der ohne Probleme entschärfen konnte (38.). Im Endspurt des ersten Durchgangs durfte auch die Eintracht noch einmal – wo Boesen erst aus drei Metern an Merling scheiterte (43.), anschließend Boesen erneut überzeugte und nach einer Flanke von Kinscher nur den Pfosten traf (44.).
Nach der Pause kam zunächst der SVE besser ins Rollen – und ging fünf Minuten nach Wiederanpfiff dank Dominik Kinscher mit 1:0 in Front, der zuvor stark von Mekoma bedient wurde (51.). Die „erlösende“ Führung für die 05er lag aber noch längst nicht in trockenen Tüchern. Tarforst kämpfte und bot nach der Pause einen noch stärkeren Kampf als zuvor. Und dennoch waren es die Moselkicker – die besonders unter dem Radar im Strafraum für erhebliche Gefahr gesorgt haben. Allen voran Kinscher und Boesen – die in der Folge gleich mehrmals einen zweiten Treffer auf dem Fuß hatten. Die FSV-Versicherung ohne Zweifel – Luca Merling, der sein Team mit starken Paraden und Aktionen im Spiel hielt. Seine Leistung mehr als nur die Norm – vergeigte der Rheinlandligist eine Viertelstunde vor Schluss jedoch selbst, als Florian Weirich nach einer starken Flanke von Luis Böhme den Ball nur knapp am Eintracht-Gehäuse vorbei schoss (75.). Tarforst streckte sich mit allen Gliedern. Man suchte Zweikämpfe und Co. – gegen Ende wurde es sogar knapp und das im Sinne für die Eintracht. In den Schlussminuten drückte Tarforst auf einen möglichen Ausgleich. Leidenschaft – und das Gespür für mehr lag in der Luft, als so der zuvor eingewechselte Oleksii Katkov die wohl beste und auch letzte Chance des FSV nur haarscharf neben das Gehäuse setzte (93.). Vorausgegangen war eine zielgenaue Hereingabe von Weirich. Für den Platzhirsch und auch für die Eintracht war dies die letzte Aktion des Spiels – aus dem schließlich der SVE nach einem knappen 1:0 als Sieger hervorging. Trotz Niederlage – verließ Tarforst aber mit erhobenem Haupt den heimischen Platz, wo der FSV nicht nur mit Kampf und Leidenschaft überzeugen konnte, sondern es dem Oberligisten auch phasenweise ziemlich schwer machte.
„Ich bin mit der Leistung meiner Mannschaft sehr zufrieden. Wir haben defensiv sehr gut verwaltet – konnten lange die Null halten und haben zudem vorne versucht unsere wenigen Chancen zu nutzen. Unterm Strich haben wir uns aber gut gewehrt – wobei es schon klar war, dass Eintracht-Trier die besseren Spielanteile mit auf den Platz bringt. Alles in allem war es aber ein verdienter Sieg der Eintracht“, resümiert Chef-Trainer Holger Lemke, dessen Mannschaft am kommenden Samstag (04. November) auf Liga-Ebene um 17:30 Uhr nun den VfB Wissen empfängt. AM
Spiel-Infos
So spielte der FSV Trier-Tarforst: Merling – Quint (67. Böhme) – Toure (70. Schuch) – Schmitt – Arnold – N. Neumann – Benndorf – Kiesewetter – Schultheis – Gouverneur – Weirich
Tore: 0:1 (51. Kinscher)
Schiedsrichter: Dominic Mainzer
Zuschauer: 1225