Sonntag, 26 November 2023 18:06

Frostiger Totensonntag in Wittlich

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Nass – kalt und am Ende auch erfolglos. Der Tarforster Trip nach Wittlich ging nach hinten los – als man am Totensonntag auswärts dem SV Rot-Weiß Wittlich in Überzahl knapp mit 1:2 unterlag.

Der erhoffte Derbysieg blieb aus. Stattdessen nasse Trikots – ein trauriges Gemüt und leere Taschen. Es war das brisante Duell zweier Mannschaften – die sich nicht nur mit reichlich Prestige bedeckten, sondern auch kämpferisch alles aufboten. Mit den Rot-Weißen aus Wittlich trafen die Tarforster zudem auf die bisher beste Defensive der Liga – dessen Abwehrbollwerk schon früh im Spiel sicher und kompakt zur Geltung kam. Spielerisch erhaschten zunächst beide Teams einen guten Start. Ein offenes Duell – gespickt mit Würze und Kampf, wo man Chancen allerdings in beiden Trikots vermissen ließ. Erst nach einer Viertelstunde schickte der FSV den ersten Torschuss auf die Reise – den Luca Herrig allerdings zu ungefährlich abschloss, sodass Rot-Weiß Keeper Philipp Berhard problemlos vereiteln konnte (15.). Im Gegenzug versuchte es auch Wittlich – doch auch hier war Schlussmann Luca Herrig die Rettung in Person (20.). Während von oben reichlich Sprühregen auf das heiße Pflaster am Wittlicher Bürgerwehr niederprasselte – drehten beide Clubs die „Grasnarben“ des künstlichen Grün jedoch mit voller Wucht um. Für die rund 200 Zuschauer ein nerviges Treiben mit Absender Petrus – passierte auf dem Platz, besonders in Strafraumnähe, aber auch recht wenig. Viel Mittelfeldkampf – wenig Strafraum-Aktionen. Kurz vor Ende des ersten Durchgangs hatten die Trierer Höhenkicker aber dann doch noch die Möglichkeit den ersten Jubel zu produzieren – als Nathan Benndorf nach einem tollen Zuspiel von Sebastian Szimayer den Ball nur haarscharf über das Wittlicher Gehäuse lenkte (44.). Folgerichtig ging es schließlich torlos in die Pause – nach einer ersten Hälfte, wo man zwar defensiv gute Arbeit verrichtet hat, offensiv jedoch zu wenig befeuerte.

Nach Wiederanpfiff – der Regen hat sogar ein wenig nachgelassen, kamen die Gäste vom Trierer Berg zunächst besser ins Rollen. Tarforst agierte schneller – suchte sich die passenden Räume Richtung Tor und war zehn Minuten nach dem Seitenwechsel sogar erfolgreich, als Luis Böhme nach einer starken Flanke von Luca Herrig zur 1:0-Führung aus Tarforster Sicht ausholen konnte (56.). Die Führung für Tarforst war bis dato auch verdient – investierte man spielerisch nun eine Menge, während aber auch Wittlich weiterhin eisern den Kampf suchte. Zum Ausgleich fanden die Wittlicher jedoch nach einer guten Stunde – nachdem Rot-Weiß-Kapitän Nils Habscheid nach einem steilen Pass von Matthias Heck zum 1:1-Ausgleich aufdrehen konnte (67.). Großer Jubel in Wittlicher Manier – der jedoch drei Minuten später aber wieder getrübt wurde, als der Torschütze Habscheid mit einer roten Karte des Platzes verwiesen wurde. Vorausgegangen war ein vermeintliches Tarforster  Foulspiel an ihm selbst – wodurch er anschließend den Schiedsrichter, der die Pfeife ruhen ließ, verbal beleidigte. Es folgte ein Platzverweis für Rot-Weiß – mit reichlich wütenden Worte der beiden Trainerbänke. Die Würze war spätestens jetzt auf dem Siedepunkt – und der Kampf schraubte sich ein weiteres Level in die Höhe. Die Fouls wurden härter – die Sprüche dreckiger, konnte Tarforst allerdings das eigene Überzahlspiel bislang noch nicht zur Geltung bringen. Wittlich immerhin mit einem Mann weniger auf dem Platz – kämpfte weiter unbändig um jeden Meter und hielt den FSV stets bei schlechter Laune. Zwölf Minuten vor Ende vergeigte Tarforst die erneute Führung – als Szimayer nach einem zielgenauen Zuspiel von Luca Quint nur knapp über das Tor köpfte (78.). Doch es war zu wenig – gerade in Überzahl, ließen die Höhenkicker Rot-Weiß noch viel zu viel gewähren. Wittlich roch schließlich Lunte – leckte Blut und bestrafte die Tarforster nach einem Fehler schließlich mit der 2:1-Führung, die Niklas Lames fünf Minuten vor Ende dem FSV keck und eiskalt einschob (85.). Zu viele Fehler bei den Gästen – Ballverluste und eine bis dato nervige Ungenauigkeit drehten in der Säubrennerstadt schließlich wieder unschön ihre Runden. Zwar hatte Tarforst fast zeitgleich mit dem Schlusspfiff dank Benndorf noch den Ausgleich auf dem Fuß – doch am Ende verhalf auch die Nachspielzeit von vier Minuten den Tarforstern nicht zum erhofften „Lucky-Punch“. Wittlich jubelte – Tarforst trug Trauer und das an einem Tag, wo selbst der Name des Tages mehr als nur symbolisch war. Weiter geht’s für den FSV nun am Samstag in einer Woche (02. Dezember) – wenn man im letzten Heimspiel des Jahres um 17:30 Uhr dann die SG 2000 Mülheim-Kärlich empfängt. AM


Spiel-Infos

So spielte der FSV Trier-Tarforst: Merling – Quint – Herrig – Böhme (72. Schuch) – N. Neumann (87. Müller-Adams) – Benndorf – Kiesewetter – Schultheis – Gouverneur – Szimayer – Weirich

Tore: 1:0 (56. Böhme) – 1:1 (67. N. Habscheid) – 1:2 (85. Lames)

Schiedsrichter: Dr. Marc Schiry

Zuschauer: 200