Eine Woche nach dem torreichen 4:3-Sieg in Andernach – ließ es Fußball-Rheinlandligist FSV Trier-Tarforst erneut krachen, und gewann am frühen Samstagabend vor eigener Kulisse über die rund siebzig Kilometer entfernte SG Ellscheid deutlich mit 5:1.
Das Grinsen im Trierer Höhenstadtteil Tarforst trägt wieder breit. Nicht nur torreich – sondern auch spielerisch überzeugte die junge Truppe um Chef-Trainer Holger Lemke auf allen Wegen. Offensiv eine unaufhaltsame Welle und defensiv der allseits bekannte Fels in der Brandung.
Vollgas und das ziemlich deutlich – begannen die Tarforster ihr Heimspiel vor rund 200 Zuschauern. Auch wenn Ellscheid nach sechs Minuten mit der ersten großen Möglichkeit nur das Lattenkreuz traf – fußballerisch jedoch hatten die Hausherren die Hosen an. Hervorragende Kombinationen – eine tolle Vorwärts- sowie auch Rückwärts-Bewegung sowie ein deutliches Chancenplus, dass nach acht Minuten erst richtig an Fahrt aufnahm. Erst versemmelte Sebastian Stüber nur um Haaresbreite (08.) – anschließend zog Frank Chalve aus zwanzig Metern einfach mal ab und traf zur bis dato verdienten 1:0-Führung (10.). Unhaltbar und sensationell zugleich – setzte der Platzhirsch seinen offensiven Vorwärtsgang fort und brachte Ellscheid auch in den Folgeminuten oft in höchste Seenot. Nicola Rigoni hatte zudem die nächste Chance auf dem Fuß – leider am Ende ohne Torerfolg (22.). Besser machte es schließlich einen Wimpernschlag später Lukas Herkenroth – der das runde Leder keck zum 2:0 über die Linie drückte (23.). Von den Gästen kam bis dato enttäuschend wenig. Offensiv kaum Redebedarf – erstickte der FSV praktisch jeden Angriffsversuch prompt im Keim. Hitzig wurde es aber auch mit Ablauf der ersten Hälfte. Ein umstrittenes Abseitstor seitens des FSV (38.) – sowie weitere hochkarätige Chancen, wie etwa fast zeitgleich mit dem Pausenpfiff, als André Thielen freistehend vor dem Tor den Ball nur um Millimeter über Ellscheids Gehäuse lenkte (45.).
So spielstark und leidenschaftlich die erste Hälfte in den heimischen Farben endete – so rasant und unaufhaltsam setzten die Trierer Höhenkicker ihr fußballerisches Ballett fort. Auch auf ein weiteres Tor musste man auf den Rängen nicht lange warten. Gerade einmal eine Minute nach Wiederanpfiff – und schon musste Ellscheids Keeper Daniel Neisius erneut hinter sich greifen. Eine Kopfballflanke von Frank Chalve in den Strafraum – verwertete Herkenroth ebenfalls mit Köpfchen und traf begleitet von reichlich Beifall zum 3:0 (47.). Der FSV schwitzte, lief als gäbe es keinen Morgen und notierte auch im Folgeverlauf einer einseitigen Partie hochkarätige Chancen. Nach gut einer Stunde vergeigte es Thielen die Führung auszubauen (66.) – anschließend köpfte auch Thayaparan nur knapp daneben (68.). Den Jubel fortsetzen konnten die Tarforster aber eine Viertelstunde vor Schluss – als Nicola Rigoni mustergültig zum 4:0 einschob (75.). Der Käse aus Sicht Gäste war wohl gegessen. Dennoch steckte man im schwarzen Dress nicht auf und markierte fünf Minuten vor Schluss dank David Grommes immerhin den schmeichelhaften Ehrentreffer (85.). Ehrentreffer hin oder her – Tarforst gab prompt Antwort und holte nach einem Treffer von Thorsten Oberhausen zum 5:1, noch einmal zum entscheidenden Gegenschlag aus (86.). Ellscheid war geschlagen – deutlich und von der gegnerischen Überlegenheit gezeichnet, ging die Truppe um Niklas Wagner mit hängenden Köpfen vom Platz. Applaus dagegen erntete die heimische Elf. Hier klatschte man sich mit stolzen Mienen ab. Ein Sieg der besonderen Art – musste auch Chef-Trainer Holger Lemke lobend eingestehen:
„Das was wir heute gesehen haben war ein mehr als verdienter Sieg meiner Mannschaft – und das auch in dieser Höhe. Wir haben gleich von Beginn an mächtig Vollgas gegeben und haben den Gegner überhaupt nicht ins Spiel kommen lassen. Wir waren bissiger, aggressiver und sind vor allem als geschlossene Mannschaft aufgetreten. Wenn man bedenkt wie viele gute Chancen wir auf der Strecke liegengelassen haben – hätte das Ergebnis auch noch viel höher ausfallen können“, resümierte der 30-Jährige mit zufriedener Stimme.
Spiel-Infos
So spielte der FSV Trier-Tarforst: Bauer – Weber – Thayaparan – Thielen – Bauchmüller – Heitkötter – S. Stüber – Herkenroth (77. Lauer) – Chalve (60. Oberhausen) – Gashi – Rigoni (76. Thömmes)
Tore: 1:0 (10. Chalve) – 2:0 (23. Herkenroth) – 3:0 (47. Herkenroth) – 4:0 (75. Rigoni) – 4:1 (85. Grommes) – 5:1 (86. Oberhausen)
Schiedsrichter: Sebastian Nicolay (Cochem)
Zuschauer: 200
Weiter geht es für den FSV nun am Samstag in einer Woche (31. März) – wenn man auswärts um 18:00 Uhr bei der SG Eintracht Mendig/Bell antritt!
Aus Trier-Tarforst berichtete André Mergener