Mittwoch, 16 Oktober 2019 23:19

Starker Pokalfight wird nicht belohnt

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DSC00196Knapp und in letzter Minute gewannen die Sportfreunde Eisbachtal gegen einen starken FSV Trier-Tarforst mit 2:1 und zogen am späten Mittwochabend mit viel Glück und Dusel ins Viertelfinale des Bitburger Rheinlandpokals ein.

Die Pokalreise der Trierer Höhenkicker ist passé. Mit erhobenem Haupt und gezogenem Hut brachte man in eigener Festung den Drittletzten der Oberliga fast zu Fall und bot zudem den rund 85 Zuschauern einen starken und sehr leidenschaftlichen Fußball. Neunzig Minuten lang lag das Heft in Tarforster Hand. Zumindest optisch betrachtet dominierte der Platzhirsch das Spielgeschehen, während der klassenhöhere Favorit nur mühsam in Fahrt kam. Um so überraschender die Führung für die Eisbären nach zehn Minuten, als ein strammer Distanzschuss von David Quandel aus geschätzten fünfundzwanzig Metern unhaltbar ins Tarforster Netz segelte (10.). Trotz Rückstand jedoch drückten die Hausherren weiter Richtung Tor und konnten sich schließlich nach einer halben Stunde mit dem 1:1-Ausgleich belohnen, den Luca Sasso-Sant nach toller Vorarbeit von Marc Picko jubelnd ins eisige Tor einschieben konnte (30.). Mehr Ballbesitz, die besseren Chancen, zweikampfstark und ein Gegner, der meist nur verunsichert auf Konterangriffe lauerte. Der FSV gab Vollgas. Für die Gäste oft zu schnell, konnte man die roten Wilden nur mühsam bändigen, die vor der Pause sogar fast die Führung auf dem Fuß hatten. Wieder schickte Picko eine Traumflanke Richtung Strafraum auf die Reise, wo anschließend Luca Sasso-Sant und Lukas Herkenroth jeweils einen Tick zu spät kamen.

Einen Bärendienst erwiesen die heimischen Farben aber auch nach Wiederanpfiff. Während die Eisbären weiterhin ihren eigenen Erwartungen hinterherliefen, verpassten die Trierer Höhenkicker auch im Folgeverlauf oftmals die bis dato verdiente Führung. Zwanzig Minuten vor Schluss galt aber auch beim FSV ein kurzzeitiges Durchatmen, als der Oberligist wieder nach einem Distanzschuss von Steffen Meuer nur die Latte traf. Einen Wimpernschlag später versuchte es aber auch der Rheinlandligist, nachdem Herkenroth eine Flanke von Matthias Heck fast mit dem Kopf ins Tor unterbringen konnte (75.). Die Schlussminuten ziemlich rasant und keck, wollte keines der Teams in die Verlängerung. Tarforst sowie auch Eisbachtal drückten auf die Führung, zunächst jedoch ohne Erfolg. Erst in der Nachspielzeit und praktisch fast zeitgleich mit Schlusspfiff, erlösten sich die Eisbären mit der 2:1-Führung, die Gabriel Leber im Anschluss einer Unachtsamkeit im heimischen Defensivbund mühelos ins Tarforster Tor einschieben konnte (93.). Der Pokalfight war passé. Mit erhobenem Haupt und reichlich Applaus verließen die Tarforster mit enttäuschter Miene die große Pokal-Bühne. An der ''Sensation'' dicht dran, darf man sich mit Blick auf die beiden zurückliegenden Siegen in der Liga und dem starken Pokalfight über einen Oberligisten, einmal mehr auf die eigene Schulter klopfen.

„Das war eine ganz starke Leistung von meinen Jungs gewesen. Ich bin sehr stolz. Leider konnten wir uns am Ende nicht belohnen und mussten in der Nachspielzeit noch das 1:2 schlucken. Unterm Strich habe ich mein Team aber im gesamten Spielverlauf als bessere Mannschaft gesehen. Ein Weiterkommen wäre somit schon verdient gewesen. Aber nun richten wir wieder den Fokus rein auf den Liga-Alltag, der in meinen Augen auch oberste Priorität hat“, lobt Holger Lemke mit stolzer Miene.

Weiter geht es für den FSV nun am kommenden Samstag (19. Oktober), wenn man um 15:00 Uhr im Lokal-Derby bei der SG Hochwald/Zerf gastiert.

André Mergener

 

Spiel-Infos

So spielte der FSV Trier-Tarforst: Akgül – Sasso-Sant (70. Oberhausen) – Schmitz – Schneider – Heitkötter – Hahn (76. Rashidi) – Herkenroth – Chalve – Ziewers – Heck – Picko

Tore: 0:1 (10. Quandel) – 1:1 (30. Sasso-Sant) – 1:2 (92. Leber)

Zuschauer: 85

Schiedsrichter: Arndt Collmann (Welschbillig)

 

Bilder vom Spiel
(Wolfgang Ziewers)

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