Dienstag, 14 Dezember 2021 17:40

„Ein Auf und Ab“

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B2 Mannschaftsfoto

Die Nachwuchsschmiede eines Vereins ist wohl die wichtigste Stütze in Richtung des Erfolgs. Talente fördern – pushen und an den Seniorenbereich Schritt für Schritt heranführen, auch wenn es mal nicht so läuft. Die jungen Kicker der Tarforster B2 blicken auf ein sehr turbulentes Jahr zurück – die zwischen reichlich „Hoch“, auch einiges an Tiefgang erleben mussten. Im Interview stand B2-Trainer Rene Juchmes nun Rede und Antwort:

Hallo Rene! Harte Monate – nicht nur aufgrund der Pandemie liegen hinter euch. Wie blickst du als B2-Coach auf das Jahr 2021 zurück?

Rene Juchmes: Das vergangene Jahr war für uns Trainer der B2 ein Auf und Ab. Nach dem coronabedingten Abbruch der vergangenen Saison, in der man nach sechs Siegen aus sieben Spielen auf Platz eins stand, startete die jetzige Saison eher weniger gut für uns. Nach der langen Pause hatten wir viel Arbeit, die Jungs wieder als Mannschaft fußballerisch und menschlich zusammenzubringen. Ich denke aber, dass wir trotz des bis dato schlechten Verlaufs der Saison alle froh sind, wieder Woche für Woche auf dem Platz stehen zu dürfen und uns weiterzuentwickeln und vor allem gemeinsam Spaß am Fußball zu haben.

 

Was lief gut und was nicht bzw. wo siehst du einen Fortschritt und wo gilt es noch nachzusteuern?

Rene Juchmes: Die Frage kann ich pauschal nicht beantworten – wir haben eine sehr unterschiedliche Truppe und jeder Spieler bringt gewisse Stärken und vor allem auch gewisse Schwächen mit, sei es nun im konditionellen, technischen oder im taktischen Bereich. Deshalb haben wir in der Hinrunde versucht, diese Komponenten vor allem im individuellen Bereich zu verbessern. Der Fokus in der Rückrunde liegt nun eher auf dem gruppentaktischen sowie auch mannschaftstaktischen Verständnis.

 

Nach neun Spieltagen ist dein Team noch Vorletzter der Tabelle. Wie schwer war bisher der Saison-Verlauf und wie stufst du ihn ein?

Rene Juchmes: Wir dürfen nicht vergessen, dass es im Jugendbereich vorrangig um die Entwicklung der einzelnen Spieler und nicht nur um Ergebnisse geht. Dennoch tut der Blick auf die Tabelle natürlich weh – vor allem, wenn man sieht, wie man die Punkte verloren hat. Fußballerisch war man gegnerischen Teams häufig überlegen, lediglich im letzten Drittel fehlte es häufig an Mut, Zielstrebigkeit und Cleverness. Den Tabellenführer Saarburg ausgenommen hätte man gegen alle Teams mindestens einen Punkt mitnehmen können, aber wir wissen ja alle, wie gnadenlos der Fußball sein kann – vor allem, wenn man unten drin steht. Da fehlen dann eben das Selbstbewusstsein, die Eingespieltheit und manchmal auch der nötige Mut, um enge Spiele am Ende für sich zu entscheiden. Demnach ist der Tabellenstand durchaus bitter, wobei in der Bezirksliga dieses Jahr kein Team wirklich unschlagbar ist.

 

Mit welchen Gefühlen blickst du auf das kommende Jahr – wo siehst du dein Team und was ist möglich?

Rene Juchmes: Ich war und bin nach wie vor überzeugt davon, dass wir sportlich die Klasse halten werden, wenn wir ordentlich trainieren. Dafür müssen wir in der Rückrunde allerdings alle 50:50 – Spiele für uns entscheiden, was uns in der Hinserie lediglich bei einem gelungen ist. Die Mannschaft hat sich in den letzten Wochen gefunden, arbeiten als Team gemeinsam an ihren Defiziten und sind heiß auf jedes Spiel. Mit einer knackigen Vorbereitung und einigen Testspielen gilt es dann, immer wieder Erfolgserlebnisse zu schaffen und nach und nach einen Plan zu entwickeln, wie man die vier Punkte Rückstand aufholen kann.

 

Was war euer größtes Problem in diesem Jahr, das vielleicht auch eines der Gründe für die Misserfolge sein könnte?

Rene Juchmes: Für mich ganz klar die fehlende Konstanz, in allen Bereichen. Während wir im Sommer in manchen Einheiten nur vier Spieler im Training hatten, waren es zu seltenen Zeiten in der Saison auch mal über 20. Die Trainingsbeteiligung hat dieses Jahr aufgrund diverser Dinge (Impfungen, Verletzungen, Krankheiten) so stark geschwankt wie noch nie. Das gleiche Problem spiegelt sich auch in den Spielen wider. Immer eine andere Startelf mit anderen Schlüsselspielern, auch ergänzt aus C1 und B1 und somit eine andere Dynamik im Spiel, die personalbedingte Umstellung des Systems – all das sind Dinge, die nicht gerade dazu beitragen, dass sich eine Hierarchie auf dem Platz und eine gewisse Eingespieltheit entwickelt. Hier hoffen wir als Trainer natürlich in der Wintervorbereitung auf eine positive Entwicklung und hoffen, dass sich gewisse Spieler durch gute Trainingsleistungen und Spiele in den Vordergrund spielen.

 

Wie hält man als Coach die Stimmung in solch einer Phase aufrecht und wie gehen deine Jungs damit um?

Rene Juchmes: Ich persönlich als Coach habe eigentlich nicht das Gefühl, dass die Stimmung in der Mannschaft aktuell schlecht ist. Bei manch einem habe ich sogar manchmal das Gefühl, dass er sich zu wenig mit der aktuellen Situation oder dem Tabellenstand beschäftigt. Da scheint der Spaß im Training bei dem ein oder anderen wichtiger zu sein als der Erfolg. Wir als Trainer wissen aber, dass wir gemeinsam mit dem Team hart arbeiten müssen, damit der Erfolg wieder zurückkommt und das werden wir auch tun.

 

Deine persönlichen und sportlichen Wünsche 2022?

Rene Juchmes: Erstmal hoffe ich, dass wir alle gesund bleiben und weiter mit den Jungs gemeinsam auf dem Platz stehen dürfen und die Saison (endlich mal wieder!) zu Ende spielen dürfen. Der sportliche Klassenerhalt steht dabei natürlich in jeder Trainingseinheit im Fokus. Persönlich wird sich für mich mit dem Einstieg ins Lehramtsreferendariat im Januar einiges ändern – hier hoffe ich auf einen guten, erfolgreichen Start an einer für mich guten Schule und dass sich dadurch nichts an meinen persönlichen Beziehungen oder meinem Engagement im Verein ändert!

 

Okay Rene – ich danke dir für das Interview und wünsche dir und deinem Team noch weiterhin alles Gute!

Rene Juchmes: Danke!

 

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André Mergener

 

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