Sonntag, 07 Januar 2024 21:38

„Haben ein sehr erfolgreiches Jahr hinter uns“: Jugendleiter Steffen Hilmer im Interview

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Sie ist die Zukunft jedes Vereins. Egal ob klein – oder heranwachsend, die Nachwuchsschmiede ruht auf einer hohen Bedeutung. Auch beim FSV Trier-Tarforst ist man auch 2023 stolz auf eine funktionierende Jugendabteilung – die auch in diesem Jahr viele Erfolge zu verbuchen hatte. Tolle Momente – die beim FSV heuer sogar in die vereinseigenen Geschichtsbücher eingingen, Trainerinnen und Trainer mit Herzblut und Knowhow sowie viele Jugendspielerinnen und Spieler, die reichlich Talent und Spaß untermauern. Zum Jahresende sprachen wir mit Jugendleiter Steffen Hilmer über das Vergangene – sowie Ziele und Erwartungen einer Talentschmiede, die weit aus mehr als nur einen guten und stolzen Ruf besitzt.

Ein Jahr voller Erfolge – Emotionen und einer tollen Entwicklung. Wie blickst du auf das FSV-Jugendjahr 2023 zurück?

Steffen Hilmer: Das erste Halbjahr war im Jugendbereich sehr erfolgreich und gekrönt von 2 Aufstiegen – die direkte Rückkehr der D1 in die Rheinlandliga sowie der erstmalige Aufstieg in die B-Jugend Regionalliga. Dies sind super Erfolge und eine tolle Belohnung für die Arbeit aller in den letzten Jahren! Die zweite Jahreshälfte ist aber dann sehr schwierig angelaufen, denn die neuen Aufgaben stellen uns vor große Herausforderungen und Hürden, die wir noch zu meistern haben. Dennoch – der Stolz auf das Erreichte in 2023 ist immens! 

Wurden alle Ziele und Erwartungen deiner Meinung nach erfüllt?

Steffen Hilmer: Aus dem Bauch heraus würde ich sagen: Ganz klar! Herausragende Erfolge sind immer ein positives Zeichen. Auch die Anzahl an Mannschaften und aktiven Jugendspielern steigt weiter und stetig an – was aber auch gleichzeitig ein Problem mit sich bringt – hier haben wir schlichtweg zu wenig Kapazitäten. Im Bereich der F-Jugend fahren wir mit unserem Konzept sehr gut, die Mannschaften in den Jahrgängen vorerst nicht klar zu trennen und die neue Spielform im Kinderfußball wird immer besser angenommen. Im Aufbaubereich läuft es im Moment nicht ganz so rund, hier müssen wir schauen, welche Stellschrauben wir für die Zukunft drehen und wie wir uns hier anders ausrichten. Ein tolles Angebot haben wir mit einer Art Fördertraining in der E-Jugend geschaffen: Ein mannschaftsübergreifendes, freiwilliges Training für alle Kinder, die noch mehr Zeit am Ball verbringen wollen. Wir haben viele gesteckte Ziele erreicht und Erwartungen erfüllt – aber die nächsten Aufgaben stehen bereit und wir werden wieder einige Kraft aufwenden, um dies zu erreichen. Hier müssen wir vor allem zwischen den tabellarischen und entwicklungstechnischen Situationen stark differenzieren und diese oftmals gesondert betrachten.

Den wohl größten Erfolg landete in diesem Jahr wohl zweifelsohne die B1 mit dem Aufstieg in die Regionalliga. Mit welchen Gefühlen hast du diesen Tag noch in Erinnerung?

Steffen Hilmer: Absolut – ein Erfolg der intern und extern zurecht für Aufsehen gesorgt hat! Natürlich waren und sind wir hierauf sehr stolz. Ganz besonders hat es mich für die Jungs aus dem 2006er Jahrgang gefreut, welche ja im Jahr zuvor im letzten Spiel knapp am Aufstieg gescheitert sind. Es war gerade für sie toll, dieses Erlebnis in einem erneuten Entscheidungsspiel um den Aufstieg positiv zu gestalten. Die Trainer haben auch extrem viel Herzblut und Zeit in die Saison gesteckt, was bei der zusätzlichen Belastung mit Job bzw. Ausbildung alles andere als selbstverständlich war. Entsprechend war es auch einfach eine Belohnung der harten Arbeit in der Saison und in den Jahren davor. 

Die Regionalliga selbst ist aber dennoch sportlich wohl eine Nummer zu groß für die B1. Drei Punkte und der letzte Platz stehen zur Winterpause geschrieben. War es mit Blick zurück die richtige Entscheidung den Aufstieg und die neue Liga anzugehen?

Steffen Hilmer: Ja, die Entscheidung hochzugehen war die Richtige! Ich kann verstehen, dass es vielleicht von dem Einen oder Anderen anders gesehen wird – aber diese Herausforderung und vor allem Erfahrung wollten wir niemandem nehmen, gerade weil auch viele Spieler aus dem Jahrgang 2007 und das Trainerteam bereits am Aufstieg beteiligt waren. Toll ist doch vor allem, dass wir gegen große Namen wie Mainz 05 oder den 1. FC Kaiserslautern spielen dürfen und auch hier teilweise richtig gute Leistungen zeigen konnten. Leider fehlte uns oft in den Spielen gegen die direkten Konkurrenten das Quäntchen Glück, vielleicht war auch das ein oder andere Mal die eigene Erwartung zu hoch und man trat ein wenig blockiert auf. Aber insgesamt machen es alle Beteiligten gut und wir sind guter Dinge, in der Rückrunde eine zweistellige Punktzahl zu erreichen. Wir würden die Entscheidung pro Aufstieg – stand heute – nochmal so treffen.

Auch im kommenden Jahr will man in der Jugend viel bewegen. Wo liegen die Ziele und Erwartungen?

Steffen Hilmer: Es ist bereits eine große Herausforderung, das aktuelle Level zu halten. Wir wollen aber dennoch nicht nur verwalten, sondern uns weiterentwickeln. Ein Ziel ist es, unser insgesamt sehr junges Trainerteam der Jugend weiterzuentwickeln. Ein erster Schritt ist auf jeden Fall die Anmeldung von 8 Trainern für den Basiscoach-Lehrgang zu Beginn des Jahres. Dann möchten wir 2024 unsere Trainer noch besser auf die jeweilige Altersstufe, in der sie tätig sind, vorbereiten und begleiten. Ein Ziel ist es, gerade bei den Jüngsten eine noch breitere Basis zu stellen. Wir haben sehr viele engagierte und gute Trainer*innen, ich sehe es in unserer Pflicht, ihnen mehr Hilfestellungen zu geben als zuletzt – auch wenn dies zeitlich sehr schwer umzusetzen ist. Wir möchten möglichst schnell in der C-Jugend die Rheinlandliga halten und mit der D-Jugend mit einem positiven Start auch nochmal Kontakt an die anderen Teams knüpfen, auch hier wäre der Klassenerhalt schön und auch realistisch.  

Mit dem eigenen Konzept und einem sehr guten Ruf – schlug und schlägt der FSV auch weiterhin namhafte Wellen junge Talente zu fördern. Wie möchte man mehr Kinder und Jugendliche begeistern für den FSV zu spielen? Sind Sichtungseinheiten geplant und wie gut ist man noch mit Eintracht-Trier vernetzt, wo man ja eine Kooperation pflegt?

Steffen Hilmer: Grundsätzlich, wie bereits angedeutet, können wir uns was die Anzahl an Kindern und Jugendlichen angeht, gar nicht beklagen. Vielmehr müssen wir aufpassen, dass die Anzahl nicht zu groß wird und wir nicht mehr allen gerecht werden können. Grundsätzlich werden wir auch für den Leistungsbereich wieder Sichtungseinheiten anbieten und ausschreiben, möchten aber auch weiterhin dahin kommen, nicht auf externe Neuzugänge angewiesen zu sein, um unsere sportlichen Ziele zu erreichen. Mit Eintracht Trier sind wir in einem regelmäßigen Austausch und konnten hierdurch sowohl im Sommer als auch nun in Winter ein paar gute Talente zu uns bekommen. Hierbei liegt der Fokus immer auf ehemaligen Spielern von uns oder Spieler, die aus unserer näheren Region kommen. Für das Jahr 2024 wollen wir die Kooperation weiter forcieren, im Fokus liegt hier vor allem der untere Bereich, in dem wir dann gemeinsam die Weiterbildung der Trainer angehen möchten. Auch hier immer alles eine Frage der zeitlichen Möglichkeiten – wir möchten unsere ehrenamtlichen Trainer auf gar keinen Fall überlasten und überfrachten.

An dieser Stelle möchte ich mich bei dem gesamten Trainer- und Organisationsteam ganz herzlich bedanken! Wir haben ein sehr erfolgreiches Jahr hinter uns, wozu alle ihren Anteil beigetragen haben. Um nochmal die Worte unseres 1. Vorsitzenden Werner Gorges vom Neujahrsempfang aufzugreifen: „Alleine können wir so wenig erreichen, gemeinsam können wir so viel erreichen“ – diese Worte wurden von uns im Jahr 2023 auf sehr vielen Ebenen gelebt.

Okay Steffen – ich danke dir für das Interview und wünsche dir weiterhin alles Gute und viel Erfolg!

Steffen Hilmer: Danke!


 Jahresrückblick 2023