Freitag, 11 Oktober 2019 23:02

Chapeau! Tarforst walzt Mehring nieder

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11578213Nach dem starken 5:2-Erfolg vor einer Woche zuhause über die SG 99 Andernach, zauberte Fußball-Rheinlandligist FSV Trier-Tarforst erneut ein Tore-Spektakel aufs Tablett und gewann am späten Freitagabend im Lokal-Derby gegen den SV Mehring deutlich mit 5:0.

So spielt kein Abstiegskandidat! Die Krise im Hause der Trierer Höhenkicker ist wohl für beendet erklärt. Spätestens nach dem Kantersieg über Mehring senkt sich der Blick auf Triers Höhen wieder leicht nach oben. Die Abstiegsränge ließ man lachend hinter sich und konnte zudem das eigene Punktekonto auf zehn Zähler ausbauen.

Gegen Mehring passte einfach alles. Eine sichere Defensive und das über neunzig Minuten lang. Die Offensive bediente parallel zudem das Dauerfeuer und das ebenfalls über alle Spielminuten hinweg. Durch die Adern strömte nicht nur das in FSV-Farben getränkte Blut, sondern auch reichlich Leidenschaft. Das Aufbäumen war stark, schnell und eiskalt zugleich. Unterm Strich bot Tarforst eine Leistung der besonderen Art, die bereits schon nach zehn Minuten jubelnd ihren Lauf nahm.

Praktisch mit der ersten Chance zum puren Glück, schoss sich der FSV in die Herzen der rund 150 Zuschauer. Erste Chance, erstes Tor, vollstreckt von Luca Sasso-Sant, der zuvor mustergültig von Nicola Rigoni bedient wurde (10.). Mehring wirkte rat- und ideenlos. Bei der einstigen Moselmacht ging nicht viel. Hinten drohte man zu bröckeln und vorne galt bittere Ladehemmung. Ganz anders dagegen das Spiel der Hausherren, die auch im Folgeverlauf das Zünglein an Waage markierten. Nach einer halben Stunde schraubte Tarforst das 2:0 in die Höhe, dieses Mal traf Nicola Rigoni nach einem starken Angriff (30.). Weitere Hochkaräter folgten und das Spiel nahm schon früh am Abend einen ziemlich ruppigen und hitzigen Charakter an. Fouls aus der Kategorie Frust und immer härter werdende Zweikämpfe prägten das Lokal-Derby mit reichlich Würze. Spätestens nach dem dritten Tor kurz vor der Pause, ging Mehring schließlich im bitteren Frust baden. Tarforst hingegen stemmte erneut die jubelnde Faust Richtung Himmel, nachdem Nicola Rigoni einen Freistoß von der Strafraumgrenze aus ins blau-weiße Tor hämmerte (40.). Auf den Rängen rieb man sich die Augen. Vor wenigen Wochen noch das Tabellenschlusslicht markiert, spielten die Trierer Höhenkicker am Abend unter Flutlicht wie von einem anderen Stern. Die starke Leistung gefiel. Kurz vor der Pause, der Vorhang noch weit offen, traf der Platzhirsch sogar fast zum 4:0. Nur der Halbzeitpfiff konnte den FSV stoppen und Mehring schließlich vor einem weiteren Rückschlag retten.

Nach Wiederanpfiff sah es zunächst danach aus als würden die Gäste noch einmal aufdrehen. Trotz dreifachem Rückstand entsendete Mehring ein Lebenszeichen und versuchte die drohende Schmach mit dem Anschluss schnell wieder zu korrigieren. Doch auch hier scheiterte man in allen Belangen und biss sich an einer eisernen Tarforster Hintermannschaft schmerzhaft die Zähne aus. Mehrings Druckphase auch nicht lange von Dauer, schauten die Trierer Höhenkicker nur gefühlte zehn Minuten staunend zu, ehe man selbst wieder das Geschütz Richtung Tor drehte. Nach gut einer Stunde musste Philipp Basquit erneut hinter sich greifen, als Luca Sasso-Sant eine zielgenaue Hereingabe von Matthias Heck mit dem Kopf ins Tor zum 4:0 bugsierte (65.). Einen Wimpernschlag später küsste Lukas Herkenroth via Gewaltschuss nur den Pfosten, ehe Sasso-Sant eine Viertelstunde vor Schluss mit dem 5:0 für einen mehr als verdienten Endstand sorgte (75.).

Weitere Chancen folgten. Besonders der Endspurt war geprägt von zahlreichen Möglichkeiten das halbe Dutzend noch voll zu machen. Die Trierer Höhenkicker hatten noch lange nicht genug. Mehring hingegen warf jedoch gedanklich das weiße Handtuch und ergab sich schließlich dem eigenen Schicksal. Das Debakel aufseiten der Gäste war perfekt. Tarforst gewann verdient und das auch in der Höhe.

Zufrieden und ziemlich stolz argumentierte auch Chef-Trainer Holger Lemke, der seinen Jungs mit reichlich Lob applaudierte: „Meine Mannschaft bot gegen Mehring eine richtig starke Leistung. Jeder im Team hat zu diesem Erfolg beigetragen. Besonders freut es mich, dass wir endlich mal die Null gehalten haben. Vorne waren wir zudem in bester Laune und hätten das Spiel sogar noch höher entscheiden können. Ich hoffe das spätestens jetzt der Knoten endgültig geplatzt ist.“

Weiter geht es für den FSV nun bereits schon am kommenden Mittwochabend (16. Oktober), wenn man im Rahmen des Rheinlandpokal-Achtfinale um 20:00 Uhr den klassenhöheren Oberligisten Sportfreunde Eisbachtal empfängt.

André Mergener

 

Spiel-Infos

So spielte der FSV Trier-Tarforst: Dahm – Rigoni (60. Hahn) – Sasso-Sant – Schmitz – Schneider – Heitkötter (77. Ziewers) – Herkenroth – Chalve (73. Dammer) – Heck – Gashi – Picko

Tore: 1:0 (10. Sasso-Sant) – 2:0 (30. Rigoni) – 3:0 (40. Rigoni) – 4:0 (65. Sasso-Sant) – 5:0 (75. Sasso-Sant)

Zuschauer: 150

 

Bilder vom Spiel
(Wolfgang Ziewers)

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